Aarau

Mehr Leben in Science City

Die Idee ist ein Hochschul-Campus zum Forschen und Wohnen auf demselben Areal. Im Ausland bieten Universitäten ihren Studierenden und Dozenten ein attraktiveres Umfeld, findet der Initiator von „Science City" Gerhard Schmitt, Vizepräsident Planung und Logistik der ETH. Auf dem Hönggerberg sollen darum nicht nur neue Forschungsgebäude entstehen, sondern auch Wohnraum für gut 1000 Studierende und Doktorierende, Einkaufsmöglichkeiten sowie Sport- und Unterhaltungsangebote. Abends und in den Ferien soll ausserdem mehr Betrieb herrschen, um die teuren Forschungsanlagen besser auszunutzen und die Zusammenarbeit mit Partneruniversitäten weltweit zu intensivieren.

Am Standort Hönggerberg sind folgende Fakultäten untergebracht: Architektur, Bau, Umwelt und Geomatik, Chemie und Angewandte Biowissenschaften, Physik, Biologie sowie die Materialwissenschaften. Science City will energiepolitisch ein Zeichen setzen, ihren CO2-Ausstoss gemäss Kyoto-Protokoll reduzieren und die Idee der 2000-Watt-Gesellschaft realisieren.

Von der Fabrikanlage zur anspruchsvollen Form

ETH-Professor und Architekt Kees Christiaanse ist der Meinung, man sehe heute eine Fabrikanlage vor sich, wenn man auf den Hönggerberg komme. Diese Wahrnehmung soll sich ändern, das Areal organisch wachsen. Diesen Grundsatz haben die Sieger des Wettbewerbs für die drei Wohnbauten HWA, HWB und HWC wörtlich genommen. Der Entwurf „Twist" der Architekten Tina Arndt und Daniel Fleischmann (Architektick) lehnt sich für den Grundriss seiner Gebäude an die Nierenform an und stellt indirekt den Bezug zu Forschung und Wissenschaft her. Das Projekt erfüllt laut Jury die Aufgabenstellung, Ressourcen schonendes Bauen mit hohem gestalterischem Anspruch zu vereinen. Die Nachhaltigkeitskriterien von Science City sind streng: Alle Gebäude müssen ihren Energiebedarf aus eigener Produktion mit erneuerbaren Energien decken. Dementsprechend bietet „Twist" ein Erdspeichersystem für die Heiz- und Kühlenergie. In 200 Meter Tiefe wird im Sommer Abwärme aus der Kühlung gespeichert, die im Winter wieder zum Heizen zur Verfügung steht. Seit Jahren baut die ETH auf dem Hönggerberg einen dynamischen Erdspeicher mit dem Ziel, den Campus bis 2025 weitgehend CO2-frei zu machen. Für dieses wegweisende Bauprojekt hat die Hochschule bereits 2012 den ISCN-Preis (International Sustainable Campus Network) erhalten.

Zusatzpunkte für Zertifizierung nach Minergie-P-Eco

Energie spielt auch im konstruktiven Detail eine wichtige Rolle. In den konkaven Rundungen der Gebäude, zwischen jeweils zwei Steigzonen, befinden sich auf jeder Etage Laubengänge mit Erschliessungsfunktion. Diese Kragplatten wurden mit Schöck Isokorb Elementen thermisch von der Deckenplatte abgekoppelt, wobei deren 12-cm-Dämmung bei der Zertifizierung nach Minergie-P-Eco zusätzliche Punkte einbrachte. „Zum Zeitpunkt der Ausschreibung war Schöck der einzige Hersteller, der diese Dämmstärke standardmässig liefern konnte", bestätigt Tom Richter von APT Ingenieure GmbH. Die Bewehrungsführung in einem runden Anschlussbereich der Decken musste rechtzeitig und sorgfältig geplant werden, da eine lokale Bewehrungsführung von mehr als vier Lagen unumgänglich war. Für die Montage wurden die Isokorb Elemente auf Kanthölzern platziert und in Segmenten zur Rundung ausgeformt, in ihrer Position fixiert und mit L-förmigen Stahlwinkeln gegen den einseitigen Betondruck abgestützt. Zum Einsatz kam vorwiegend der Typ KXT mit HTE-Drucklager, der Biegemomente und Querkräfte einachsial überträgt. Die serienmässig integrierte Aufhänge- und Randzugbewehrung erspart die balkonseitigen Steckbügel bzw. Bügelmatten. Die punktuell hohen Querkräfte bei den seitlichen Anschlüssen der Kragplatten an die Treppenhäuser werden von Isokorb Elementen des Typs QXT übertragen.

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